Im Elbtal zwischen Decin und Schmilka soll eine neue Staustufe entstehen, so der Plan der tschechischen Regierung in Prag. Nun formulierte der Grenznachbar Sachsen weitere Proteste gegen das Vorhaben in Tschechien im Elbtal, die nun offiziell in einem Schreiben mitgeteilt wurden.
Dieses Schreiben, das aus Sachsen am Montag im Umweltministerium von Tschechien in Prag ankam, war in einer sehr höflichen sowie äußerst diplomatischen Art und Weise formuliert. Trotzdem dürfte die Aussage des Schreibens in Prag für schlechte Laune gesorgt haben. Denn aus dem Schreiben der Landesregierung Sachsen geht hervor, dass in dem an Tschechien angrenzenden Freistaat unverändert große Bedenken gegen den avisierten Bau einer neuen Staustufe im Elbtal auf tschechischer Seite zwischen Schmilka und Decin bestehen würden. Durch den Bau einer neuen Staustufe im Elbtal müssten negative Folgewirkungen auf die Umwelt in den Elbregionen in Deutschland befürchtet werden, heißt es in der Einleitung des Schreibens aus Sachsen. Diese negativen Folgen führen von Erosionen des Elbgrunds über die Verschlechterung der Wasserqualität der Elbe bis hin zu der Zerstörung der biologische Korridoren und Lebensräume der in der und um die Elbe lebenden Tierwelt.
Die erste Reaktion in Prag auf das Schreiben aus Sachsen: Die Regierung von Tschechien will die Einwände des Nachbars einer genauen Prüfung unterziehen. Und die Landesregierung von Sachsen wird genau hinschauen, denn beim Bau einer neuen Staustufe im Elbtal in Tschechien könnte es flussabwärts auf sächsischem Gebiet zu den erwähnten negativen Folgeerscheinungen kommen. Sachsens Umweltminister Frank Kupfer (CDU) wünscht sich einen sofortigen Stopp des tschechischen Vorhabens. Zumindest müssten massive Veränderungen bei der Planung der Staustufe in Tschechien erfolgen, so Kupfer.
Lachs, Aal und Bitterling – ist der Lebensraum dieser in der Elbe beheimateten Fischarten auf Grund des Baus der neuen Staustufe in absehbarer Zeit in großer Gefahr? Auch die Population von Bibern und Fischottern an der Elbe sehen die Studien aus Sachsen ernsthaft gefährdet, sollte es zum Bau der neuen Staustufe im Elbtal in Tschechien kommen.
Christian Bathen
Datum: 02.03.2011
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