Bereits in der vergangenen Woche hatte das tschechische Verteidigungsministerium publik gemacht, dass das Kontingent der Blauhelm-Soldaten aus Tschechien in Afghanistan aufgestockt werden soll. Im Gegenzug zieht die tschechische Regierung nun Truppen aus dem Kosovo ab.
Tschechien verringert Truppenstärke am Kosovo
Tschechien hat beschlossen, den größten Teil der Blauhelme aus dem Kosovo abzuziehen und anstatt dessen die Truppenstärke der Soldaten in Afghanistan zu erhöhen. Von den Blauhelmen im Kosovo wird innerhalb der kommenden Monate der Großteil der Soldaten abgezogen. Nur noch rund 90 Soldaten sollen erst einmal im Kosovo verbleiben, wie das tschechische Verteidigungsministerium heut in einer Presseerklärung mitteilte. Die Regierungsspitze in Prag hatte bereits in der letzten Woche verlauten lassen, die Blauhelm-Truppen in Afghanistan bis Anfang des nächsten Jahres um weitere 200 Soldaten aufzustocken. Aktuell sind knapp über 500 tschechische Blauhelm-Soldaten am Hindukusch im Einsatz. Verteidigungsminister Alexandr Vondra teilte die Entsendung der knapp 200 zusätzlichen Soldaten nach Afghanstan bereits am vergangenen Freitag der Presse mit. Somit erhöht sich die Zahl der tschechischen Blauhelme in Afghanistan auf 730. Dem neuen Einsatzplan muss nun noch das Parlament in Prag zustimmen. Als „Gegenleistung“ verringert Vondra die tschechische Truppenstärke im Kosovo deutlich.
Internationale Meinungen über Erhöhung der Truppenstärke zweigeteilt
Die internationalen Meinungen gehen über diese Vorgehensweise auseinander: Während vielerorts der Abzug der Truppen aus dem Kosovo als zeitgemäß gelobt wird, monieren kritische Stimmen die Erhöhung der Truppenstärke in Afghanistan als unglückliche Maßnahme in Hinblick auf einen Rückzug der NATO-Truppen aus Afghanistan. Anstatt die Truppen sukzessive abzuziehen, erhöht Tschechien nun die Anzahl seiner Soldaten am Hindukusch.
Christian Bathen
Datum: 28.09.2010
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