Tschechien legt Straßen- und Schienenbau auf Eis

Tschechien legt Straßen- und Schienenbau auf Eis
Tschechien legt Straßen- und Schienenbau auf Eis

Tschechien reiht sich ab sofort bei jenen Ländern in Europa ein, die den Gürtel deutlich enger schnallen und in vielen Bereichen sparen müssen. Dazu gehört insbesondere die verkehrliche Infrastruktur in Tschechien, deren geplanter Ausbau vorerst auf Eis gelegt wurde. Bis Ende des Jahres und auch in den ersten Monaten des kommenden Jahres werden in Tschechien weder neue Straßen gebaut noch neue Gleise verlegt. Neben der Region rund um den Flughafen Prag sind vom Sparkurs der Regierung vor allem zahlreiche Bahnprojekte in Tschechien betroffen. Die wenigen Ausnahmen, die beim Ausbau der verkehrlichen Infrastruktur gemacht werden, gelten ausschließlich für Modernisierungen, die der Sicherheit auf den Straßen und den Gleisen dienen.

Die neue Regierung in Prag, die erst seit Juli 2010 im Amt ist, hat ein Sparpaket beschlossen, wonach alleine der Etat des Verkehrsministeriums um 17 Milliarden Tschechische Kronen (CZK) abgespeckt werden soll, was umgerechnet rund 685 Millionen Euro entspricht. Verkehrsminister Vit Barta hat daraufhin angekündigt, dass die Infrastruktur in Tschechien unter diesen Umständen nicht im geplanten Umfang ausgebaut werden könne und die entsprechenden Projekte bis mindestens Mitte 2011 auf Eis gelegt werden müssten. Ursprünglich sollte die verkehrliche Infrastruktur in Tschechien mit insgesamt 31 Projekten und einem Volumen von 90 Milliarden CZK (ca. 3,5 Milliarden Euro) ausgebaut werden.

Nicht nur die Verkehrswege rund um Prag sind von den Sparmaßnahmen betroffen, sondern auch Städte wie Brünn, Olmütz oder Prerov. Nachdem in Brünn ursprünglich der Hauptbahnhof verlegt und neue Gleise in Richtung Usti nad Orlici verlegt werden sollten, müssen Einheimische und Touristen vorerst mit dem status quo Vorlieb nehmen. Ähnlich sieht es in Olmütz und Prerov aus, wo der Ausbau der Verkehrsknoten zurückgestellt wurde. Während in Olmütz und Prerov schon mit den Baumaßnahmen begonnen wurde, befanden sich der neue Hauptbahnhof in Brünn und die dazugehörige Schienenverbindung nach Usti nad Orlici noch in der Planung.

Kai Rebmann

Datum: 26.08.2010

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