Vaclav Havel, der berühmte Schriftsteller und ehemalige Präsident von Tschechien, wird sich einen lange gehegten Traum erfüllen können: Havel führt Regie in Tschechien bei einem seiner eigenen Theater-Stücke als Regisseur. Die Fachwelt ist gespannt auf das Debüt von Havel als Regisseur.
Als Schöpfer zahlreicher schriftstellerischer Werke hat sich Havel einen Namen weit über die Grenzen der Tschechischen Republik machen können, ehe er zunächst als Präsident der Tschechoslowakei und danach als Präsident die Tschechische Republik durch ihren Reformprozess begleitete. Nun nimmt Vaclav Havel auf dem Regiestuhl Platz und verfilmt sein bislang letztes Theaterstück „Der Abgang". Zu seiner Arbeit als Regisseur sagte Havel gegenüber der Presse: „Dies hier ist eine der bemerkenswertesten Erfahrungen, nach denen in meinem ganzen Leben gestrebt habe.“ Schon Havels Familie hatte mit dem Film-Metier zu tun. Sein Onkel war der Gründer der Barrandov-Filmstudios. Daher kam Havel schon als Kind mit dem Film in Berührung, und hier ist auch der Grund zu suchen, warum er schon immer mal als Film-Regisseur tätig sein wollte.
In den 1950er und 1960er Jahren war es Havel auf Grund der politischen Situation in der damaligen Tschechoslowakei nicht möglich, an einer Film-Hochschule studieren zu können. Daher ergriff er zunächst den Beruf des Chemie-Laboranten, wurde später Schriftsteller und Sprachrohr der „Charta 77“, bis er letzten Endes zum tschechischen Präsident gewählt wurde. So kommt er erst im Alter von knapp 74 Jahren dazu, sich seinen Jugendtraum zu erfüllen und bei einem Film die Regie zu übernehmen. Cineasten und Fans von Havels literarischem Wirken (auch außerhalb von Tschechien) sind gespannt, wie sich das Debüt von Vaclav Havel als Regisseur auf der großen Leinwand schlagen wird.
Christian Bathen
Foto: Christian Bathen
Datum: 23.07.2010
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